Neues Planungs-Label „GreytoGreen“

SSP hat seit Beginn des Jahres ein neues Planungs-Label eingerichtet. Was bedeutet „GreytoGreen“?

Matthias Kraemer: „GreytoGreen“ stellt nachhaltige Planung vor dem Hintergrund des Klimawandels und der daraus notwendigen Klimaanpassung sicher. Unsere Kunden können von uns zukünftig erwarten, dass wir diesbezüglich alle maßgeblichen Maßnahmen prüfen, darstellen und planen werden. Es ist ein kleiner Beitrag von uns Architekten und Ingenieure zu der aktuell sehr großen Herausforderung, auch in der Zukunft unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.

Wie können wir uns die Planungsinhalte vorstellen?

Matthias Kraemer: Das Planungsspektrum umfasst alle Bereiche. So wird zum Beispiel über Varianten im Vorentwurf geprüft, ob „graue“ Energie von Bestandsgebäuden erhalten werden kann. Dafür haben in den letzten Jahren mehrere preisgekrönte Bauvorhaben aus unserem Büro ein Beispiel gegeben. Zum Anderen stehen Elemente wie Begrünung, maximale Entsiegelung, Wasserspeicherung, Konzepte für Starkregen, recyclebare Bauelemente, reflektierende statt absorbierende Baustoffe, Energieeffizienz, Lebenszyklusbetrachtung und vieles mehr im Fokus unserer Planung. Jedes Thema für sich ist nicht neu. Neu ist, dass das Zusammenführen im Sinne der Klimaanpassung neben anderen bestimmenden Themen im Zentrum unserer Planung steht und: alle Elemente werden im Vorfeld untersucht und auf ihre Interessenskonflikte und Chancen für die Umwelt überprüft. Es entsteht ein Gesamtkonzept, das verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgeht und hilft, Phänomene wie Überhitzung von Städten etc. zu vermeiden.

Ist das Thema Klimaanpassung und nachhaltiges Bauen schon in aller Munde?

Matthias Kraemer: Das ist sehr abhängig vom Auftraggeber und/oder der Kommune, in der das Vorhaben stattfindet. Geholfen haben in der Vergangenheit Nachhaltigkeits-Zertifikate bzw. Gebäudebewertungen nach DGNB, BNB oder BREEAM. Hier ist ein Bewusstsein entstanden. Seit 2011 ist Klimawandel und Klimaanpassung im Baugesetzbuch als grundlegende Bestimmung festgeschrieben. Eine überschaubare Anzahl an Kommunen und Bundesländer hat bereits diesbezügliche Konzepte oder Rahmenpläne entwickelt, die bestimmend für B-Pläne und Baugenehmigungen sind. Ehrlicherweise muss man sagen, dass das Thema leider noch nicht in aller Munde ist. Wir sind als integrales Planungsbüro sehr stolz darauf in unserer Szene mit „GreytoGreen“ eine Vorreiterrolle übernommen zu haben.