Kurz gefragt! 3 Fragen – 3 Antworten zum Thema Lehrtätigkeit an der RWTH Aachen

Welchen Mehrwert bietet die Lehrtätigkeit an der RWTH Aachen für dich selbst?

Björn: Die Nähe zu den Wurzeln meiner universitären Laufbahn und der Kontakt mit den Protagonisten aus Aachen, bilden auf der einen Seite einen guten Ausgleich zu unserem praktischen Alltagsgeschäft, bieten aber auch einen großen Mehrwert aus Sicht des wissenschaftlichen Arbeitens. Jüngere Studierende bringen oft kreative und innovative Ideen mit in die Betreuungen, welche den eigenen Kopf ein Stück weit freier und der eigenen Kreativität und Arbeitsweise, den ein oder anderen tiefgründigeren Anstoß geben können. Themengebiete welche in der Praxis meist eine untergeordnete Rolle spielen, können hier tiefgründiger thematisiert und diskutiert werden.

 

Was möchtest du den Studierenden vermitteln?

Björn: In unserer Berufspraxis stoßen wir auf komplexe Problemstellungen, welchen wir uns als Generalisten stellen müssen. Die Universität bietet hier die Möglichkeit, infrastrukturelle Probleme außen vor zu lassen, vereinfachte Rahmenbedingungen zu stellen und sich intensiv mit Architektur und der Integration verschiedener Fachdisziplinen auseinanderzusetzen. Angefangen von konzeptuellen Entwurfsherleitungen, bis hin zu tief ausgearbeiteten Energiekonzepten, sollen die Studierenden eine hohe Bandbreite an Themen durcharbeiten und durch mich die fachliche Unterstützung bei auftretenden Problemstellungen und Verständnisfragen bekommen. Nur durch solides Grundlagenwissen und die Fügung einzelner Komponenten, können innovative Ideen umgesetzt werden und in der Architektur zu einer nachhaltigen gebauten Umwelt beitragen.

 

Warum ist das Thema der integralen Planung aus deiner Sicht relevant?

Björn: Die Kommunikation zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und die Differenz unterschiedlicher Wissensstände, sind aus meiner Sicht das grundlegende Problem der integralen Planung. Durch eine gezielte Schulung und Grundlagenvermittlung können die Perspektiven der Studierenden bereits in der Universität so erweitert werden, dass in der späteren Praxis ein höheres fachliches und problemorientiertes Verständnis für die unterschiedlichen Fachdisziplinen im Hochbau geschaffen werden kann. Dadurch können Hürden und Probleme ab-, Innovation und Effizienz aufgebaut werden. Dies führt zu einer Ressourcenschonung und Reduzierung von Fehlerpotentialen, wodurch ein großer Beitrag zur ökonomisch und ökologischen Nachhaltigkeit beigetragen werden kann.