Kurz gefragt! 3 Fragen – 3 Antworten zum Thema Freiraumplanung, integrale Planung und GreytoGreen®

Christian Hagemann ist Freianlagenplaner und unterstützt seit ein paar Monaten mit seiner Erfahrung, seinen Ideen und Lösungsansätzen die Projektplanung bei SSP. Wir haben ihm drei Fragen zur Verknüpfung der Freiraumplanung mit den Bereichen integrale Planung, GreytoGreen® sowie Biodiversität gestellt.

SSP legt mit dem GreytoGreen®-Leitfaden den Schwerpunkt auf die Planung nachhaltiger Gebäude, Quartiere und Freianlagen. Welche Beiträge leistet die Freiraumplanung dabei?

Christian Hagemann: Die klimaresiliente Planung urbaner Freiräume trägt ganz entscheidend dazu bei, Städte grüner, kühler und lebenswerter zu gestalten. Mit dem Entsiegeln von Flächen und dem Schaffen von standortgerechten Grünflächen kann den Klimaveränderungen begegnet werden. Wir wissen, dass Wetterextreme wie Dürreperioden oder Starkregenereignisse in Zukunft häufiger auftreten werden. Darum liegt der Fokus auf dem nachhaltigen Planen und Bauen, damit Freiräume an den Klimawandel angepasst und unsere Lebensgrundlagen erhalten werden.

Wie sieht die Umsetzung bei SSP-Projekten konkret aus?

Christian Hagemann: Es beginnt mit der Analyse des Ortes: welche Qualitäten sind vorhanden und können erhalten werden? Was bereits da ist, muss nicht hergestellt, transportiert und eingebaut werden. Das können z.B. Bäume oder eine besondere Topographie sein, die den Ort prägen und natürlich auch Materialien, die zur Wiederverwendung geeignet sind. Im Rahmen der Planung werden Retentionsräume im Gelände modelliert und vielfältige Vegetationsflächen gestaltet, die zur Erhöhung der Biodiversität beitragen. Belagsflächen werden auf das erforderliche Maß reduziert und dort, wo der Baugrund es zulässt, wasserdurchlässig hergestellt. Standortgerecht ausgewählte Bäume erhalten mit großen Pflanzgruben dauerhaft gute Wachstumsbedingungen, um Hitze und Trockenheit zu trotzen und selbst für Verdunstung und Kühlung zu sorgen.

Welche Vorteile hat dabei die Projektbearbeitung bei SSP in integralen Planungsteams?

Christian Hagemann: Mit der integralen Arbeitsweise bei SSP gelingt es, die komplexen Anforderungen der verschiedenen Fachplanungen zu verknüpfen und die Wechselwirkungen im Projektverlauf zu optimieren. Ein Beispiel ist das Regenwassermanagement, bei dem „Grün und Blau“ von Anfang an gemeinsam geplant werden. Retentionsräume auf dem Gebäude und in den Außenanlagen werden im Zusammenhang betrachtet und vernetzt. Eine weitere Schnittstelle ist die Dach- und Fassadenbegrünung, mit der Gebäude Teil der grünen Infrastruktur werden. Für eine optimale Lösung arbeiten hier Architektur, Statik, Haustechnik, Brandschutz und Freianlagen zusammen.