Neubau Schulcampus Meckenheim
Neubau der Geschwister-Scholl-Hauptschule und des Konrad-Adenauer-Gymnasiums am Schulcampus Meckenheim
Bauherr
Stadt Meckenheim
Ort
Königsberger Str. 30, 53340 Meckenheim
Leistungen
Integrale Planung
- Architektur
- TA
- Brandschutz
Der Entwurf sieht die Errichtung von drei Gebäuden und einer Hochgarage auf dem neu gestalteten Schulcampus Meckenheim vor: ein Gebäude für das Konrad-Adenauer-Gymnasium, ein Gebäude für die Geschwister-Scholl-Hauptschule und ein Gebäude für die gemeinschaftlich genutzten Räume der Mensa und Aula.
Die neuen Gebäude in zeitgemäßer Lerncluster-Struktur werden bewusst um das rückzubauende Schulgebäude platziert, um sich von der Königsberger Straße im Westen und Nordwesten abzugrenzen und dem neuen grünen Schulcampus in Verbindung mit den zu erhaltenden Schulgebäuden Gebäuden einen angemessenen Rahmen zu geben.
Die klare Formensprache der neuen Schulgebäude dient der Zonierung des Schulcampus und nimmt Bezug auf die Gebäudekanten der umliegenden Bestandsbebauung. Die Realschule und die Turnhallen fügen sich dadurch als gleichwertige Baukörper selbstbewusst in den Gesamtcampus mit ein.
Der Mensa / Aula Baukörper wurde um die Musik- und Kunsträume des KAG ergänzt und zweigeschossig bewusst an prominenter Stelle in direkter Nähe zur Jungholzhalle eingefügt. Gemeinsam mit dem 3-geschossigen Gymnasium wird eine klare städtebauliche Kante formuliert, um den Platz vor der Jungholzhalle zu stärken und um den Schulcampus Meckenheim klar vom Siebengebirgsring abzugrenzen. Zwischen Mensa / Aula und Gymnasium wird der Campuszugang durch eine verbindende Überdachung hervorgehoben und bildet somit eine Art Fenster zum Schulcampus Meckenheim.
Die Hauptschule sorgt mit der parallelen Anordnung zur Königsberger Str. für eine Abgrenzung des Schulcampus nach Westen und durch die Kubatur als verbindendes Element zur Realschule.
Die Großgarage schmiegt sich nördlich an die Kubatur des Gymnasiums in den bestehenden Hang ein und tritt mit seiner begrünten Fassade und dem begrünten Dach in den Hintergrund.
Als identitätsstiftendes und verbindendes Element erstreckt sich der Drachenweg spielerisch zwischen der Hauptschule, dem Gymnasium und dem Gebäude der Aula und Mensa. Die Membran-Struktur bietet Orientierung und Schutz vor Regen und Sonne im Außenbereich des Schulkomplexes. Davon ausgehend werden vereinzelte überdachte Aufenthaltsflächen im Außenbereich definiert und zoniert sowie die erforderlichen Feuerwehrzufahrten berücksichtigt.
Das gestalterische Konzept des neuen Campusgeländes ist eine Verschmelzung von Funktionalität, Design und Umweltschutz. Es beinhaltet eine Segmentierung des Schulhofs in einzelne Aktivitätsinseln, die den jeweiligen vorgesehenen Nutzergruppen zugeschrieben werden. So gibt es Inseln für die Erprobungsstufe, mit vielen unterschiedlichen Spielgeräten wie Kletteranlagen, Sandspielgeräten und Podesten, bis hin zu Rückzugs-, Sport- und Gesellschaftszonen für die Mittel- und Oberstufen. Diese werden mit unterschiedlichen klimaresilienten Gehölzen bepflanzt, um einen wertvollen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten.
Durch das Anlegen von Schüler- und Lehrergärten erschaffen wir nicht nur Pausenräume, auch für die Belegschaft, sondern geben den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit, einen Teil des Geländes nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Dadurch wird ein bedeutender Teil der ökologischen Wissensvermittlung transportiert. Für die Lehrer:innen entsteht dadurch ein Pausenraum mit bemerkenswerter Aufenthaltsqualität.
Diesen Gedanken greifen wir auch in den grünen Klassenzimmern auf, die in Form von Podesten und Stufenanlagen auf dem Schulhof stehen. Die Möglichkeit, den Unterricht draußen stattfinden zu lassen, betrachten wir als wertvolle Ergänzung für den Schulalltag. Die Möglichkeiten dafür möchten wir gerne bereitstellen.
Wir verstehen den Campus als eine Einheit, die für jeden zugänglich sein soll. Dafür sorgen auch barrierefreie Rampen und ein taktiles Leitsystem für Personen mit Einschränkungen. Durch einen Belagswechsel in den maßgeblichen Hauptverkehrswegen des Campus zeigen wir auf, dass die bestehenden Wege auch weiterhin gerne von den Bewohnern Meckenheims genutzt werden dürfen.
Da Mobilität eines unserer funktionalen Stichwörter ist, möchten wir den zukünftigen Campus gut an die bestehenden Verkehrssysteme anbinden. Hierfür planen wir eine neue Bushaltestelle und einen Kiss + Ride Platz in der Nähe der Haupteingänge, um dem Hol- und Bringverkehr bestmöglich Rechnung zu tragen. Parkmöglichkeiten für PKW werden im Parkdeck mit den erforderlichen E-Ladestationen zur Verfügung gestellt. Die Fahrräder werden in dezentralen
überdachten Stellplätzen auf dem Campus so verteilt, dass alle Eingänge auf kurzen Wegen gut erreichbar sind.
Wir möchten den Ort eine gemeinsame Sprache sprechen lassen, indem wir auch Elemente wie Bänke, Mülleimer oder taktiles Leitsystem des nahegelegenen Rathausplatzes aufgreifen und vernetzen. Der Campus und vor allem sein parkähnlicher Schulhof sollen hierbei das Zentrum des neu gestalteten Ortes darstellen. So wird das Gelände nicht nur von Schülern während der Schulzeit benutzt, sondern kann an Wochenenden oder am Abend zum Spazierengehen oder Verweilen einladen und somit einen bedeutenden Freiraum in Meckenheim darstellen.