Wandelbarkeit und attraktive Mehrwerträume für Gebäude
In heutigen und zukünftigen Gebäuden geht es in erster Linie um Orte, an denen Menschen erfolgreich kommunizieren können. Und sich wohlfühlen. Und Sinnstiftung erfahren. Es ist ein aus mehreren Faktoren bestehendes Gesamtpaket, das den heute allentscheidenden Wissenstransfer organisiert und Identifikation mit dem Ort und dem Unternehmen herstellt. Das Gebäude ist Transmitter der Kommunikation. Es fördert und ermöglicht die informellen, persönlichen sowie sozialen Kontakte in einem ausreichenden und ausgewogenen Verhältnis. Oder es verhindert oder schwächt diese Potentiale.
Wir entwickeln die Aufgabenstellung und deren Umsetzung in einem
interdisziplinären Team.
Wie kommt es zu einem guten Mix? Wie kann der Schatz des Wissenstransfers gehoben werden?
Die Beispiele der 70er Jahre aus den Niederlanden, Schweden und England, gemeint sind Hertzbergers Centraal Beheer, den Wettbewerbsbeitrag für das ESAB in Stockholm und Forsters Willis, Faber and Dumas in Ipswich, bildeten einen Anfangspunkt einer positiven Entwicklung für Kommunikation und Identifikation in Bürogebäuden. Hier wurden Strukturen angelegt, die einer Diversifizierung entgegenkamen und einer wachsenden Ideologisierung begegneten. Nicht Technik und Organisation bestimmten die Inhalte, vielmehr stand hierbei der Mensch als soziales Wesen im Mittelpunkt des Interesses.
Kommunikationsgebäude Blue Office Bochum.
„Attraktivität, Wandelbarkeit und Energieeffizienz sind heute drei wesentliche Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Kommunikation und hohe Identifikation in Gebäuden.“
Was meint Attraktivität?
Attraktivität ist natürlich ein weites Feld. Neben gelungener Gestaltung und der Ausformung von Proportionen, Licht, Farben und Materialien meinen wir auch die Art und Weise, wie Menschen in einem Gebäude zusammenkommen und interagieren:
Es gibt Räume, die mehr können als nur die jeweils zugeordnete Funktion zu erfüllen, sogenannte „Mehrwert-Räume“. Jeder Raum erfährt einen Mehrwert durch komplementäre, veränderbare oder wechselnde Nutzungen. Die Räume sind sozusagen die Bühne für mehrere verschiedene Stücke, die hier hintereinander oder gleichzeitig „aufgeführt“ werden können.
Zum anderen gibt es eine höhere Diversifikation innerhalb eines Gebäudes. Wir sprechen z.B. bei Büros von „Bürolandschaft“. Einer Landschaft gleich finden sich hier ruhigere und belebtere, offenere und geschlossenere sowie hellere und dunklere Raumtypen etc.
Wichtige Aspekte bei der Planung und Erstellung von Gebäuden sollten die Faktoren Atmosphäre, Wohlbefinden und Orientierung sein. Gebäude der Gegenwart und Zukunft brauchen mehr Charakter. Die Digitalisierung in seinen negativen Ausprägungen darf kein Dogma vorgeben – Arbeits-, Lern- und Lebensplätze von heute und morgen benötigen Freiräume, Eigenständigkeit und Veränderungsmöglichkeiten.
Hohe Transparenz und Offenheit im Blue Office.
Was meint Wandelbarkeit?
Das Anpassen an zukünftige Bedarfsanforderungen sollte ohne große Umbauten und Eingriffe möglich sein. Die „Drittverwendungsfähigkeit“, so wie es heute in der Immobiliensprache heißt, ist ein wichtiger Indikator für eine hochwertige integrale Planung, die architektonische Qualität mit der Wirtschaftlichkeit des Gebäudes verbindet.
Unsere Räume müssen zukunftsorientiert für verschiedene Szenarien geplant und vorgerüstet werden, damit eine bauliche Anpassungsfähigkeit und Flexibilität für weitere Nutzungen in der nahen und fernen Zukunft gegeben ist. Gefordert sind offene und wandelbare Strukturen statt auf den Punkt geplante „Maßanzüge“.
Die geschickte Grundrisskonfiguration im Blue Office ermöglicht eine
Unterteilung an bis zu sechs voneinder unabhängige Mietparteien.
Welchen Stellenwert nimmt Energieeffizienz ein?
Der schonende Umgang mit unserer Umwelt ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Null- und Plusenergiehäuser, das Netzwerk gebauter kleiner Energieproduzenten statt energiefressende Gebäude, die Recyclingfähigkeit von Baustoffen und Gebäudeteilen, das Denken in Lebenszyklen statt das Fokussieren auf den Augenblick des Planen und Bauens – all diese Inhalte und Trends werden sich in den nächsten Jahren verstärken. Die Bedeutung des Arbeitens in einem energieeffizienten Gebäude wird für sowohl für die Investoren, die Betreiber als auch für die Nutzer eines Büros ständig an Bedeutung gewinnen. Das hat mit unserem Werteempfinden zu tun und mit dem Wunsch sinnerfüllt im Rahmen unserer aktuellen Herausforderungen zu leben. Interessant für unser Büro ist dabei der Aspekt, wie man dies möglichst einfach und für alle Beteiligten nachvollziehbar, intuitiv erfassbar hinbekommt.
Technischer Systemschnitt Blue Office
Attraktivität, Wandelbarkeit und Energieeffizienz integral planen
Hinzu kommt, dass es sich bei jedem Projekt um einen Prototypen handelt. Nichts geht nach „Schema F“, nichts ist von der Stange zu haben. Die Architektur für unsere Gebäudekonzepte ist immer das Ergebnis einer komplexen und intensiv geführten Arbeit im Team von Investoren, Betreibern, Nutzern, Architekten, Haustechnikplanern, Organisationsberater, Innenarchitekten, Städteplanern, Brandschutzsachverständigen usw. Unser Anliegen als integraler Planer ist das Abklären der verschiedenen Sichten auf ein und dasselbe Gebäude. Es geht um die Wertschätzung „des gemeinsamen Wissens“. Unter Nutzung dieses Wissens erleben wir und unsere Kunden Nachhaltigkeit und Mehrwert.